
Zwischen Gänsehautmomenten und Partyeskalation – mein Tag als Hochzeits-DJ
Als Hochzeits-DJ erlebe ich jede Woche eine neue Geschichte – irgendwo zwischen Freudentränen, Tanzeinlagen und Dessertbuffets. Jede Feier hat ihren eigenen Rhythmus, ihre eigene Dynamik. Manche sind wild wie ein Festival, andere entspannt wie ein Sonntagsspaziergang. Und manchmal – ganz selten – ist es beides. So wie bei der Hochzeit von Jana und Robert…
Es ist Samstag, ein herrlicher Sommertag im August 2024. Die Wettervorhersage verspricht Sonne satt und angenehme 27 Grad. Besser hätten sich Jana und Robert ihren großen Tag kaum aussuchen können. Um 21 Uhr soll die Party starten – und ich bin mittendrin.
Bereits mittags um 12 Uhr beginne ich, mein Equipment ins Auto zu verladen. Ich gehe dabei meine Checkliste mit der Akribie eines Piloten durch: Kabel? Check. Akkus? Check. Laptop, Stative, Gaffa… Alles dabei. Bereit zum Abheben.
An der Location angekommen, treffe ich die Weddingplanerin. Souverän wie eine Bühnenmanagerin beim Highfield-Festival zeigt sie mir meinen „Platz“ für den Abend. Genug Raum für Pult, Licht und Ton – läuft. Die Deko ist fast fertig, ein paar Details wie Tischblumen fehlen noch, aber es sieht schon alles richtig schick aus.
Obwohl mein offizieller Start erst gegen 20 Uhr ist, beginne ich früh mit dem Aufbau. Niemand braucht einen Technik-DJ, der später noch zwischen Tiramisu und Tischreden herumwuselt. Ich will, dass alles fertig ist, bevor die Gäste richtig ankommen.
Mit Robert habe ich im Vorfeld alles Wichtige geklärt: Was läuft als Eröffnungstanz? Welche Musik geht immer – und was geht gar nicht? Die beiden haben sich klar gegen Techno und Schlager entschieden. Mal sehen, wie Oma reagiert, wenn der Abend ohne Roland Kaiser zu Ende geht…
Zum Glück sind die Wege kurz und mein „Arbeitsplatz“ ebenerdig, nah am Parkplatz. DJ-Herz, was willst du mehr? Jetzt kommt der kreative Teil: Mein Setup soll nicht nur gut klingen, sondern auch gut aussehen. Schließlich will niemand, dass Lautsprecher und Lichtanlage wirken wie beim Schulfest – hier muss es elegant reinpassen.
…Ich fühle mich ein bisschen wie der MacGyver der Hochzeitsbranche – nur statt Büroklammern und Kaugummi nutze ich Molton, Gaffa und Kabelbinder. Nach einer knappen Stunde steht alles: Lautsprecher ausgerichtet wie die Royal Guards vorm Buckingham Palace, Lichtanlage in Stellung gebracht und mein DJ-Pult? Ein kleiner Kontrollturm der guten Laune.
Noch schnell ein Soundcheck. Bass? Check. Höhen? Check. Mikrofon? „Test, Test… Eins, zwei…“ – läuft. Ich bin zufrieden, also gönne ich mir erstmal einen Kaffee und beobachte, wie draußen die Gäste langsam eintrudeln. Die ersten Kleider flattern im lauen Sommerwind. Die Sonne knallt, der Prosecco perlt, und die Stimmung ist schon jetzt echt ausgelassen.
Während die Gäste beim Sektempfang erste Häppchen vernaschen, wechselt der Modus bei mir von DJ zu Hintergrundmusikwissenschaftler. Smooth Jazz, ein bisschen Singer-Songwriter-Geklimper, dezente Lounge-Beats – alles so unauffällig charmant wie der Kellner, der dir immer genau dann Wasser nachschenkt, wenn du gerade nicht hinsiehst.
Das Abendessen läuft, es gibt ein feines Drei-Gänge Menü. Die Gespräche plätschern dahin, die Kinder tanzen schon jetzt um die Tische, und die ersten Gäste wünschen sich dezent: „Nachher aber auch was zum Tanzen, ja?“ Looogisch…
An Tagen wie diesen wünscht man sich Unendlichkeit.
Dann ist es soweit – die Magie beginnt: Eröffnungstanz. Jana und Robert schreiten auf die Tanzfläche wie zwei Realitystars beim großen Finale – nur mit mehr Herz und weniger Fremdscham. Der Song: You Are the Reason von Calum Scott. Ein echter Gänsehautmoment, der selbst den toughen Onkel Dieter dazu bringt, diskret eine Träne wegzublinzeln.
Der Tanz ist vorbei, der Applaus tobt – jetzt bin ich an der Reihe. Ich ziehe die Lautstärke langsam hoch, ein paar Alltime-Favorites kommen auf den Teller: September, Valerie, Shut Up and Dance… Und siehe da – die Tanzfläche füllt sich wie der Pool im Freibad bei 35 Grad.
Die Stimmung? Bombastisch. Die Gäste? Komplett im Feiermodus. Da wird getanzt, als gäbe es kein Morgen, als hätte jeder heimlich einen Energy-Drink mit Espresso getrunken. Schuhe fliegen, Krawatten werden zu Stirnbändern – selbst die Schwiegermutter zeigt Moves, bei denen TikTok-Tänzer blass würden.
Aber, und das gehört genauso dazu: die Phasen, in denen die Tanzfläche kurz leer ist. Vielleicht, weil alle gerade draußen auf der Terrasse den Sternenhimmel bewundern oder sich mit dem Mitternachtssnack (Pulled Pork im Mini-Brötchen – 10/10!) stärken.
Und das ist völlig okay! Nicht jede Hochzeit ist ein durchgehendes Coachella – manchmal braucht die Party auch mal kurz ’ne Verschnaufpause, damit später bei I gotta Feeling von den Black Eyed Peas nochmal alle komplett eskalieren können.
Zwischendurch erfülle ich ein paar Musikwünsche – nicht alle sind tanzflächentauglich, aber hey, es geht um die gute Stimmung. Und wenn sich Tante Ingrid eben „Atemlos durch die Nacht“ wünscht, dann läuft Helene für exakt dreieinhalb Minuten. Spoiler: Es wurde laut mitgesungen. Und genau diese kleinen Abweichungen vom „kein Schlager“-Plan machen den Abend so charmant.
Kurz nach Mitternacht tobt die Stimmung noch immer. Leute tanzen, als hätte jemand „Macarena“ und „Like a Prayer“ zu einem unheiligen Medley verschmolzen. Jana hüpft barfuß mit ihrer besten Freundin über die Tanzfläche, der Robert schwitzt wie in der Sauna – aber glücklich.
Gegen 1 Uhr flacht die Energie langsam ab, der harte Kern hält noch durch – aber auch ich spüre langsam die Stunden in den Beinen. Letzter Song: Angels von Robbie Williams. Arme in der Luft, Feuerzeuge (okay, Handytaschenlampen) gehen an, und alle singen mit, schief, laut und voller Herz. ENDE. Ton Anlage aus. Auch wenn Henning, der Trauzeuge noch versucht, mich zu überzeugen noch weiter zu spielen… Irgendwann muss auch mal Schluss sein.
Ich packe zusammen, während draußen noch die letzten Gläser klingen. Die Weddingplanerin kommt vorbei, bedankt sich mit einem zufriedenen Lächeln und ich weiß: Es war ein guter Abend.
Mein Fazit? Jede Hochzeit ist anders, aber wenn Musik, Menschen und ein bisschen Magie zusammenkommen, wird’s ein Fest. Auch wenn mal ein Partydip drin ist – am Ende zählt das Gesamtpaket. Und dieses hier? War deluxe.
FAZIT
Diese Hochzeit war eine perfekte Mischung aus Emotion und Ekstase. Nicht jede Minute war ein Abriss – aber genau das macht es aus. Die Magie lag in den kleinen Momenten: einem Lächeln auf der Tanzfläche, einem spontanen Gruppensong, einem Kind, das unter der Discokugel einschläft.
Wenn am Ende alle glücklich sind – das Brautpaar, die Gäste, die Weddingplanerin und ja, auch der DJ.
Lust auf eure ganz persönliche Partyeskalation?
Ob ihr eine stilvolle Feier im kleinen Kreis plant oder ein rauschendes Fest mit 150 Gästen – ich sorge für den passenden Soundtrack und die richtige Stimmung. Wenn ihr mögt, lernen wir uns ganz entspannt kennen und sprechen über eure Wünsche.
👉 Hier geht’s zu meiner Website: www.dj-moderation-leipzig.de
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Let’s make memories – mit Bass, Herz und ganz viel guter Laune. 🎶


